28 Minuten - Joe Sacco / Staatsdefizit Frankreichs

Arte
28 Minuten - Joe Sacco / Staatsdefizit Frankreichs
2.10.24
03:55 bis 04:40 Uhr
Kulturmagazin
F
2024
Joe Saccos verzweifelter Aufschrei wegen der humanitären Situation in Gaza Der Journalist und Comicautor Joe Sacco hat im September "Guerre à Gaza" im Futuropolis-Verlag veröffentlicht. Der Comiczeichner hatte sich bereits mit Palestine: Une nation occupée (1993) und Palestine: Dans la bande de Gaza (1996) einen Namen für seine Arbeiten über den israelisch-palästinensischen Konflikt gemacht. In seinem neuen Album gibt er die Zerstörung des Gazastreifens durch israelische Luftangriffe nach den Angriffen der Hamas am 7. Oktober 2023 zeichnerisch wieder. Das 32-seitige Buch ist jedoch keine Comic-Reportage wie die beiden anderen Werke, da Joe Sacco zur Befragung der Palästinenser nicht nach Gaza reisen konnte. Es ist vielmehr ein politischer Aufschrei. Joe Sacco kritisiert die Mitschuld der USA an der aktuellen Lage. Der Autor zeichnet Joe Biden mit einem eingebrannten "G" auf der Stirn, da er seiner Meinung nach die Schuld für "die Erfindung des süßesten und nettesten Völkermords" trägt. Staatsdefizit Frankreichs: Ist Michel Barnier bereit, die wohlhabenden Franzosen zur Kasse zu bitten? "Die Wahrheit ist, dass das Staatsdefizit im Jahr 2024 möglicherweise 6 % des BIP übersteigen wird", kündigte der neue Haushaltsminister Laurent Saint-Martin bei seiner Anhörung vor dem Finanzausschuss der Nationalversammlung am 25. September an. Zwei Wochen vor der Abstimmung im Parlament scheint sich die Ausarbeitung des Haushalts 2025 schwierig zu gestalten. Ist eine Steuererhöhung unvermeidlich? Wenn ja, welche Bevölkerungskategorie soll zur Kasse gebeten werden? "Ich schließe nicht aus, dass die wohlhabenden Haushalte zu den nationalen Anstrengungen zur Sanierung der Lage beitragen werden", erklärte Premierminister Michel Barnier. Eine Umfrage von Oxfam hat die Erwartung der Franzosen zu diesem Thema deutlich gemacht: 78 % der Befragten halten "eine höhere Besteuerung der Wohlhabenden vor dem Hintergrund des Haushaltsdefizits" für notwendig. Es bleibt die Frage, welche Form dieser Beitrag durch die Reichsten annehmen könnte. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geburtenpolitik unter Stalin, und Marie Bonnisseau berichtet über das Schicksal der beiden Pandabären Lumi und Pyryr, die aus einem finnischen Zoo nach China zurückgeschickt wurden.